Projekt Turmuhr-Glockenläuten

Projekt: Turmuhr-Stundenschlag-Glockenläuten
110713 – Dobberzin – Geläut          

Projekt: Turmuhr-Stundenschlag-Glockenläuten Dorfkirche Dobberzin
Nach dem erfolgreichen Einbau einer Besuchertoilette und eines Lagerraumes in unserer Dorfkirche, wurde im Vorstand des Dorfvereins eine weitere Idee für die Erhöhung der dörflichen Atmosphäre und Attraktivität von Dobberzin geboren, nämlich Turmuhr mit Stundenschlag und Glockenläuten. Auf einem alten Foto um 1910 ist  die Verbretterung einer ehemaligen Uhr zu sehen. In den Fachwerkbalken des Kirchturmes sind noch die Durchführungen der Zeigerwellen und daneben der Verschlag für das Uhrwerk erkennbar.  Mit je einer Uhr nach Norden, Süden, Westen und Osten, einem Glockenschlag zur vollen Stunde und einem Glockenläuten um 12.00 und um 18.00 Uhr, wäre die Kirche wieder ein Stück vollständiger und Dobberzin um eine Besonderheit reicher. Das Vorhaben, das mit dem Gemeindekirchenrat, Pfarrer, Denkmalschutz, Kirchenbauamt und Naturschutz beraten wurde, soll vom Dorfverein organisiert werden und die Kirche ist Bauherr und Auftraggeber. Es wurden Preisangebote von verschiedenen Firmen, Gutachten und Zustimmungen vom Glockengutachter, des Kirchenbauamtes, der unteren Denkmalschutzbehörde und des Naturschutzes eingeholt. Am schwierigsten war die Sicherung der Finanzierung.
Die Kirche hatte zwei Glocken. Die kleine Glocke wurde 1917 für Kriegszwecke abgegeben. Die vorhandene Glocke wurde 1681 von L. Löckeritz gegossen, 1885 von C. Voß & Sohn umgegossen und wird von Hand geläutet.
Die Vorbereitung des Projektes begann 2011 und am 01.12.2013 konnte der feierliche Dauerbetrieb aufgenommen werden. Das Glockenläuten ist etwas Herrliches und vermittelt eine tiefe Verbundenheit mit Dobberzin.
Im Kirchturm der denkmalgeschützten Feldsteinkirche Dobberzin wurde eine elektrische und funkgesteuerte Turmuhr eingebaut. Die 4 Zifferblätter, 1,25 m x 1,25 m, aus Aluminium, Stärke 4 mm, Farbe weiß mit schwarzer Schrift, matt lackiert für außergewöhnliche Witterbeständigkeit, wurden in 16 m Höhe in die Richtungen Norden, Süden, Osten und Westen mit Hilfe einer Hebebühne angebracht. Zu jedem Zifferblatt gehört ein Zeigerpaar, genau ausgewogen aus Aluminiumblech, Stärke 0,7 mm mit rückseitiger Verstärkung und Farbgebung wie oben. Das Zeigerpaar wird durch ein Motorzeigertreibwerk unmittelbar hinter jedem Zifferblatt angetrieben. Die Steuerung der 4 Motorzeigertreibwerke erfolgt durch die Funkhauptuhr.
Für das elektrische Glockenläuten erfolgte eine Generalüberholung der Anlage. Die Glocke wurde abgehangen und gewogen (346 kg), das Gleitlager gegen Pendelkugellager mit Lagerfußplatten bei minimaler Schwächung des Lager aufnehmenden Balkens getauscht und das historische Holzjoch einschließlich der Achszapfen, Bänder, Bänderschrauben und aller zum Holzjoch gehörenden Teile aufgearbeitet. Der Klöppel wurde mit neuem Aufhängeeisen, Mittelschraube und neuer Ledereinbindung versehen. Ein Linearmotor mit integriertem Überlastschutz und einer Spezialwicklung sorgt für ein schonungsvolles Läuten. Die Steuerung erfolgt über die Hauptfunkuhr. Der vorhandene hölzerne Bockstrebenstuhl mit drei Feldern wurde unverändert weiter genutzt. Geläutet wird täglich um 12.00 Uhr und 18.00 Uhr je 3 Minuten und Silvester um 24.00 Uhr. Eine Fernbedienung ermöglicht das Glockenläuten von Hand.
Der Stundenglockenschlag erfolgt von 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr und wird mit einem handgeschmiedeten Hammerwerk mit Rückprallfeder und Hubwerk erzeugt. Das Hubwerk sorgt mit Schneckengetriebe und Kurvenscheibe für ein schonungsvolles Anschlagen des Schlaghammers.
Die Funkhauptuhr steuert die Motorzeigertreibwerke, das Hubwerk für den Stundenschlag und den Linearmotor für das Glockenläuten und befindet sich im Lagerraum der Kirche. Die programmierte Funkuhr besitzt einen nicht flüchtigen Datenspeicher. Sie empfängt über den Zeitzeichensender DCF 77,5 die automatische Umstellung der Winter- und Sommerzeit. Eine Nachlaufeinrichtung garantiert die Richtigstellung der Zeiger.

 

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